Augenlidstraffung

Informationen zu Augenlidstraffung

Wer über eine Augenlidstraffung nachdenkt, um Tränensäcke oder Schlupflider korrigieren zu lassen, stellt sich meist viele Fragen: Wie läuft eine solche Augenlidkorrektur ab? Welche Risiken gibt es? Wo verlaufen der Schnitt und damit später auch die Narbe? Und ist für die Augenlidstraffung eine OP zwingend erforderlich oder gibt es Alternativen? All diese Fragen sollten beantwortet sein, bevor man ernsthaft darüber nachdenkt, seine Augenlider straffen zu lassen, damit man als Patient eine durchdachte und verantwortungsvolle Entscheidung treffen kann.

Was bedeutet Blepharoplastik?

Blepharoplastik ist ein medizinischer Fachausdruck, der sich vom griechischen „blepharon“ herleitet, was übersetzt so viel bedeutet wie Augenlid. Mit „Plastik“ ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht der Kunststoff gemeint, sondern das operative Formen der Augenlider.

Ganz streng genommen meint der Begriff ausschließlich die Augenlidstraffung des Oberlids, es hat sich jedoch mittlerweile selbst unter Fachärzten eingebürgert, die Bezeichnung „Blepharoplastik“ als Sammelbegriff für sämtliche Augenlidkorrekturen zu verwenden.

Verschiedene Arten der Augenlidkorrektur

Augenlidstraffungen unterscheidet man vor allem anhand des Operationsgebiets: Bei einer Unterlidstraffung werden Tränensäcke abgetragen, indem man überschüssige Haut und Gewebe entfernt. Bei der Oberlidstraffung geht es darum, den Bereich zwischen Brauenbogen und Oberlid anzuheben. Auf diese Weise können auch Schlupflider korrigiert werden, da das Oberlid nach einer solchen Augenlidstraffung nicht mehr wie zuvor von darüber hängendem Gewebe verdeckt wird.

Neben der operativen Augenlidstraffung gibt es noch eine Reihe weiterer chirurgischer Maßnahmen rund um Augen und Augenlider. Zu nennen wäre beispielsweise das Brauenlifting sowie verschiedene Möglichkeiten der Behandlung von Krähenfüßen, etwa durch Unterspritzung, Botox-Injektionen oder Laserbehandlungen. Diese Eingriffe werden jedoch oft gemeinsam mit der Augenlidstraffung durchgeführt, um deren Ergebnis zu optimieren.

Ablauf einer Oberlidstraffung: Die Vorbereitung

Vor einer Augenlidkorrektur steht wie bei jeder Operation eine gründliche Anamnese, in der mögliche Vorerkrankungen sowie der körperliche Allgemeinzustand festgestellt werden. Darüber hinaus werden verschiedene augenärztliche Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören eine Sehfeldkontrolle, die Messung des Augeninnendrucks und des Augenspalts, ein Lidhebe- und ein Sekretionstest.

Für den eigentlichen Eingriff werden, noch während der Patient wach ist, die zu entfernenden Haut- und Gewebeteile markiert. Anschließend erfolgt die lokale Betäubung oder der Patient wird in den Dämmerschlaf beziehungsweise in Vollnarkose versetzt und die Augenlidkorrektur beginnt.

Die Lidstraffung am Oberlid

In der Regel wird der Chirurg den Schnitt, der mittels Laser oder Skalpell erfolgen kann, in der Lidfalte platzieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass später die Operationsnarbe möglichst unauffällig ist.

Anschließend werden Haut sowie Fett- und Muskelgewebe aus dem Bereich unter dem Brauenbogen entfernt, um die Augenlider zu straffen. Für den darauf folgenden Wundverschluss wird in der Regel die Lasertechnik eingesetzt.

Die Lidstraffung am Unterlid

Die Vorbereitungen zu einer Unterlidstraffung sind dieselben wie die zur Oberlidstraffung; natürlich werden die Markierungen des Chirurgen an anderer Stelle angebracht.

Für die eigentliche Straffung des Unterlids gibt es zwei verschiedene Methoden, die sich vor allem darin unterscheiden, wo der Schnitt gesetzt wird. Beim so genannten transconjunctivalen Zugang erfolgt der Schnitt auf der Innenseite des Unterlids. Das hat den großen Vorteil, dass die Operationsnarbe später vollkommen unsichtbar ist, allerdings kann diese Methode der Unterlidstraffung nur dann eingesetzt werden, wenn die Haut nur wenig erschlafft und die Tränensäcke noch nicht allzu ausgeprägt sind.

Müssen hingegen starke Tränensäcke entfernt werden, ist nur der subciliare Zugang von der Außenseite des Lids möglich. Der Schnitt wird dabei am Wimpernkranz entlang geführt, anschließend erfolgt die Entfernung von überschüssiger Haut und eines Teils des Lidmuskels. Unter Umständen werden zusätzlich noch einige Nähte gesetzt, die das Bindegewebe zusätzlich stützen sollen, bevor die Wunde mittels Laser geschlossen wird.

Nach der OP

Wer seine Augenlider hat straffen lassen, wird zumindest für einige Tage mit hochgelagertem Oberkörper liegen müssen, um Schwellungen zu verhindern. Auch die regelmäßigen Kälteanwendungen nach der Augenlidstraffung dienen diesem Zweck. Nach spätestens einer Woche werden die Fäden gezogen, in der Regel kann man zu diesem Zeitpunkt auch sein gewohntes Leben wieder aufnehmen, wobei ein wenig Narbenpflege durchaus dazu beitragen kann, das Endergebnis der Augenlidkorrektur günstig zu beeinflussen. Lediglich massive Sonneneinstrahlung auf das Operationsgebiet sollte für mindestens sechs Wochen vermieden werden.

Risiken einer Augenlidstraffung

So groß der Wunsch, seine Augenlider straffen zu lassen, auch sein mag: Die Risiken einer solchen Augenlidkorrektur sollten bedacht werden.

Wie bei jeder Operation kann es nach dem Eingriff zu Wucherungen des Narbengewebes, Infektionen und Blutungen kommen. Entsteht durch Nachblutungen ein zu großer Druck auf den Sehnerv, kann dieser sogar zur Erblindung führen. Diese Komplikation tritt allerdings ausgesprochen selten auf.

Insgesamt gesehen ist die Blepharoplastik ein Fachgebiet mit vergleichsweise geringen Risiken. Bei Unterlidstraffungen kommt es etwas häufiger zu Komplikationen als bei Oberlidstraffungen, die allerdings durchaus auch nur die Form einer leichten Pigmentstörung annehmen können. Schwerwiegender sind die mögliche Erhöhung des Augeninnendrucks sowie eine Verletzung der Hornhaut.

Im Falle einer Überkorrektur kann es sein, dass sich das Lid nicht mehr vollständig schließen lässt oder die Tränensekretion gestört ist. Wurde die Operation nicht sorgfältig vorbereitet oder durchgeführt, können sich zudem Asymmetrien ergeben. In all diesen Fällen ist die Notwendigkeit eines erneuten Eingriffs recht wahrscheinlich.

Gibt es Alternativen zur chirurgischen Augenlidkorrektur?

Wer angesichts dieser Operationsrisiken lieber darauf verzichten möchte, seine Augenlider straffen zu lassen, kann Alternativen in Erwägung ziehen. Geht es lediglich um die Beseitigung von Falten, kann neben Unterspritzungen und Botox-Injektionen auch eine Laserbehandlung Erfolg versprechen, bei der die Haut teilweise abgetragen und die Produktion von Kollagen und Elastin angeregt wird.

Eine weitere Alternative zur Blepharoplastik ist die so genannte Thermage. Bei dieser Methode werden die tieferen Hautschichten mit hochfrequenten Radiowellen stimuliert, während gleichzeitig die Hautoberfläche gekühlt wird. Dadurch soll sich das für die Spannkraft der Haut verantwortliche Kollagen zusammenziehen; die behandelten Hautpartien erscheinen straffer.

Beide Methoden eignen sich allerdings eher zur Behandlung erster Fältchen und nur bedingt zur Korrektur ausgeprägter Tränensäcke oder Schlupflider.

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