Was sind Tränensäcke

Tränensäcke und Tränendrüse

Ein überaus lästiges Übel – Der Tränensack

Neben den Augenringen sind die Tränensäcke die am weitesten verbreiteten Hautprobleme im Bereich der Augen. Leider sind sie oft sehr deutlich sichtbar und nicht unbedingt ästhetisch. Darunter leiden die meisten Betroffenen sehr und denken deshalb darüber nach, sich die Tränensäcke entfernen zu lassen.

Der „echte“ Tränensack hat eine wichtige Aufgabe

Im gesunden Zustand ist der eigentliche Tränensack von außen nicht sichtbar. Er befindet sich an der Seite der Nase. Dort sammeln sich die Tränen, die das Auge spülen und befeuchten. Der Tränensack dient also als ein Zwischenspeicher. Die Tränen werden übrigens von dort aus auch in die Nase weitergeleitet. Das ist der Grund dafür, dass man beim Weinen auch ständig heftig schniefen muss.

Der eigentliche Tränensack ist also ein wichtiger Teil des Tränenapparates (Apparatus lacrimalis). Er gehört zu den ableitenden Tränenwegen und dient somit, wie bereits erwähnt, als Depot für die Tränenflüssigkeit.

Der äußerliche, deutlich sichtbare, Tränensack hingegen ist oft eine vorübergehende, kurzfristige Schwellung oder Erschlaffung des Bindegewebes. Er kann aber auch zu einer dauerhaften Erscheinung werden. Dann kommt es zur permanenten Erschlaffung oder Anschwellung der Haut und der tiefer liegenden Strukturen unter dem Auge. Wann und in welcher Ausprägung sich geschwollene Tränensäcke bilden, hängt von der erblichen Veranlagung ab. Sie können sich durchaus schon in jüngeren Jahren entwickeln. Ebenso können Prozesse, die das innere Gewebe schädigen, die Verursacher für geschwollene Tränensäcke sein.

Man erkennt die sichtbaren Tränensäcke also an einer Erschlaffung des Bindegewebes oder aber auch an einer deutlichen Anschwellung unterhalb der Augen. In fast allen Fällen ist es ganz einfach so, dass das sehr zarte Bindegewebe unter den Augen mit den Jahren schwächer wird. Bei dem Einen mehr und bei dem Anderen eben weniger. So entstehen mit dem Älter werden auch die Tränensäcke. Einen Anlass zur Besorgnis gibt diese Art der Tränensäcke also nicht. Es kommt allerdings in einigen wenigen und schweren Fällen vor, dass am unteren Rand des Tränensackes ein Haut-Umschlag in Form einer Falte entsteht. Dadurch wird das gesamte Unterlid nach unten gezogen. Der rötliche, innere Lidrand wird sichtbar. Einige prominente Personen tragen diese ausgeprägte Form der Tränensäcke als unverwechselbares Markenzeichen. Ein absolutes Musterbeispiel für diese extrem ausgeprägten Tränensäcke ist Horst Tappert, ein bekannter Schauspieler, den man aus der Krimi-Serie „Derrick“ kennt.

Definitiv falsch ist übrigens die weit verbreitet und volkstümliche Ansicht, in den Tränensäcken sammeln sich alle Tränen, die man nicht geweint hat. Es mag zwar richtig sein, dass geschwollene Tränensäcke den Gesichtszügen eine gewisse Traurigkeit verleihen, aber auch fröhliche Menschen entwickeln sie und machen sich Gedanken darüber, die Tränensäcke entfernen zu lassen..

Entzündung der Tränensäcke

Neben den genetisch bedingten Tränensäcken gibt es noch drei andere Varianten, die geschwollene Tränensäcke hervorrufen.

Das ist zum Einen die akute Tränensack-Entzündung (Dacryocystitis). Sie entwickelt sich durch eine aufsteigende Infektion, die von der Nasenhaupthöhle ausgeht. Der Ausgang des Tränenkanals ist dabei verengt. Daher kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr abfließen. Die Augen tränen und es kommt zur Entzündung. Die gestaute Tränenflüssigkeit ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Im Tränensack entwickeln sie sich zu einem Abszess und verkapseln sich.
Diese akute Form der Infektion kann sich aber auch auf Lider und Wangen ausbreiten. (Dakryophlegmone). Dann droht eine Blutvergiftung (Sepsis).

Wenn die akute Entzündung des Tränensackes abgeklungen ist, besteht trotzdem die Gefahr, dass Rötung und Schwellung weiter bestehen bleiben. Dann hat sich eine chronische Tränensack-Entzündung (chronische Dakryozystitis) entwickelt. Diese kann sich aber auch ohne eine voraus gegangene, akute Phase entwickeln.

Sehr selten für die Entstehung von vergrößertem Gewebe unter dem Auge ist die dritte Variante, nämlich tatsächlich das extreme Weinen. Allerdings müsste man schon wirklich viele Stunden weinen, bis sich geschwollene Tränensäcke bilden.

Tränensäcke entfernen – ein immer häufiger durchgeführter Eingriff

Verursacht werden geschwollene Tränensäcke also durch verschiedene Einflüsse. Der wichtigste Aspekt ist dabei sicherlich die genetische Komponente, die verantwortlich dafür ist, wie das Bindegewebe beschaffen ist. Zum Zweiten ist zu bedenken, dass das Alter eine wichtige Rolle spielt. Mit den Jahren besteht nahezu bei jedem Menschen die Veranlagung zu geschwollenen Tränensäcken und man denkt darüber nach, die Tränensäcke entfernen zu lassen.
Ist das Bindegewebe jedoch stabil, kommt es nur zu einer leichten Ausprägung, die wenig störend ist. Ungünstige Lebensumstände haben übrigens einen nicht unerheblichen Einfluss. Wer als junger Mensch oft unter geschwollenen Tränensäcken aufgrund von Alkoholgenuss oder Rauchen und Schlafmangel litt, erhöht damit auch das Risiko, dass das Bindegewebe später mehr leidet. Dann muss die Entscheidung getroffen werden, die Tränensäcke entfernen zu lassen.

 

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